Wie klingt ein Ort? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Klangkollektiv Loom of a 3 während seiner digitalen cc Ringenberg Residenz als Beitrag zur MIZIEK BIENNALE NIEDERRHEIN 2020.
Orte haben ihren ganz eigenen Klang. Menschen tragen dazu bei – und Maschinen erst recht. Die Textilindustrie am Niederrhein wartet seit jeher mit ihren ganz eigenen Klängen auf. Mit der Automatisierung aller Industriebereiche seit beginn des 19. Jahrhunderts verändert sich jedoch die Klangkulisse. Wo ehemals Holz klapperte, hört man heute hauptsächlich mechanisches Rattern. Doch wer glaubt, hier entstehe eine Kakofonie, der irrt. Den Beweis liefern die drei Klangforscherinnen Echo Ho, Anja Lautermann und Frauke Berg.
Seit 2019 erforschen sie als Loom of a 3 das akustische Nebeneinander und die Interaktion von Mensch und Maschine, von Geschichte und Gegenwart und übersetzen sie in Konzerte, Performances und Installationen. Im Sommer 2020 führte sie ihre Recherche in die Hallen des Textilfabrikanten SETEX in Hamminkeln-Dingden.
Loom of a 3 resümieren: „Die Beschäftigung mit Klängen moderner Webmaschinen der Firma Setex ist als eine Fortsetzung der Auseinandersetzung mit mechanischen Klangquellen textilfertigender Maschinen zu sehen.“ Was dabei entstanden ist, ist eine transmediale Partitur, die von den ganz individuellen Eigenschaften des Ortes und seiner Zeit erzählt. Aus den Aufnahmen entwickelte Loom of a 3 dann Klangspuren, in denen die Maschinen die Instrumentalisten sind.
Unter dem Titel „Haunting Noise/ Komposition für drei Plattenspieler“ wird es außerdem ein „automatisches“ Konzert geben.
Die Präsentation der Arbeiten „Haunting Noise“ und „Maschenware“ von Loom of a 3 findet am 22.08.2021im Rahmen einer Matinee auf Schloss Ringenberg statt.
Die Ausstellung ist vom 14.08. – 29.08.2021 zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
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